OSCH PRODUCTIONS
Software-Entwicklung & Digitales Marketing

Dr. Dominik Oschetzki

Der Mensch

Wer bin ich und wie bin ich sind sicher zwei genau so wichtige Punkte, wie der Tech-Stack für ein Projekt. Letztlich arbeitet man immer mit Menschen zusammen, ob man ein Team verstärkt oder für jemanden ein ganzes Projekt umsetzt und das funktioniert am besten, wenn die Chemie stimmt.

Ich schätze eine offene, ehrliche und freundliche Kommunikation, denn diese ist genau dann elementar, wenn Probleme auftreten und hilft dabei diese konstruktiv zu lösen. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir aus Erfahrung, dass jedes größere Projekt unvorhergesehene Hürden hat.

Meine Frau bewundert immer meinen langen Geduldsfaden, der mir sicher bei allen Hürden, ob groß oder klein, bisher geholfen hat durchzuhalten, nicht aufzugeben und einen klaren Kopf zu bewahren. Sie hat mir dafür einen Satz für diesen Abschnitt geschrieben, den ich einfach im Original zitieren möchte, weil er mir so gut gefällt: „Wenn ich Freunde frage, was sie an mir schätzen, dann höre ich ganz oft, dass ich unheimlich viel Geduld mitbringe – eine Eigenschaft, die elementar war, um an den Punkt zu kommen und der Dominik Oschetzki zu werden, der ich heute bin: ein Mann mit einem Doktortitel, Vater einer tollen Tochter und Selbstständig mit meiner eigenen Firma OSCH PRODUCTIONS.“

Grundsätzlich schrecke ich nicht vor komplexen Aufgabenstellungen zurück, denn nach all den Erfahrungen, die ich bislang gemacht habe, bin ich immer zuversichtlich, dass es eine Lösung geben muss. Außerdem erweitert jede harte Nuss, die man knackt, den eigenen Erfahrungsschatz. Trotzdem langweile ich mich nicht bei einfacheren Aufgaben, denn mein Ansporn ist dann diese möglichst effizient zu lösen.

Meine Freizeit verbringe ich hauptsächlich mit meiner Familie, die mich ausgleicht und ein Kinderlachen, das noch aus tiefsten Herzen kommt, wischt einfach jeglichen Stress weg.

Vom Studium bis zum Doktortitel

Die ersten richtigen Schritte im Bereich der Software-Entwicklung habe ich während meiner Diplomarbeit am Institut für Theoretische Chemie an der Universität Stuttgart gemacht. Ursprünglich habe ich Chemie-Diplom studiert, habe mich in Diplom- und Doktorarbeit (2011 – 2016) jedoch für einen Fachbereich entschieden, der zwar chemische Fragestellungen löst, aber insgesamt sehr interdisziplinär aufgestellt ist. Eine Rolle bei dieser Wahl hat sicher auch mein generelles Interesse an Computern und Software gespielt. Während dieser Zeit habe ich mathematische Algorithmen entwickelt, die für die akkurate Berechnung quantenmechanischer Effekte von Molekülschwingungen genutzt werden. Diese wiederum helfen in der Praxis bei der Interpretation von Infrarot- und Raman-Spektren, die zur Identifikation von chemischen Substanzen genutzt werden.

Die Algorithmen wurden hauptsächlich in Fortran geschrieben, da diese, wenn auch schon etwas ältere Programmiersprache, auch heute noch sehr effizient ist, wenn es um reine mathematische Rechenoperation geht. Um einen hohen Grad an Effizienz zu erhalten, wurden verschiedene Techniken verwendet: Einsatz von Mathe-Bibliotheken (BLAS/LAPACK/MKL/ACML), Bitcodierung, Parallelisierung (MPI/OpenMP/CUDA). Außerdem wurden die Algorithmen auf dem Supercomputer am Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart ausgeführt. Die technische Umgebung bestand aus: Linux, Git.

Am Ende meiner Doktorarbeit konnte ich mit einem vorherrschenden Dogma in der wissenschaftlichen Community aufräumen, dass diese Algorithmen nur für Moleküle mit maximal 10 bis 12 Atomen nutzbar sind, da für größere Moleküle die Rechenzeit zu astronomisch ansteigt. Dafür erhielt ich auf der Fachtagung für diesen Bereich auch einen Preis verliehen. Durch meine algorithmischen Verbesserungen konnten dann die Schwingungen eines Moleküls mit 20 Atomen mit geringem Aufwand simuliert werden und der Weg zu größeren Systemen war geebnet.

Vom Software-Tester zum Software-Architekten

Bruker Optik GmbH in Ettlingen

Nach meiner Promotion startete ich als Software-Tester (2017 – 2019) bei der Bruker Optik GmbH in Ettlingen im Bereich der Software-Qualitätssicherung. Zuerst musste ich mich dort in die für mich neue Programmiersprache C# und das UI-Testframework Coded UI Test einarbeiten. Meine Aufgabe bestand darin neue Softwaretest für den Bereich der Video-Mikroskopie und des Spektrometer-Validierungs-Programmes zu schreiben, als auch bereits bestehende Softwaretests zu warten und auf den neuesten Stand zu bringen. Bereits nach einer kurzen Einarbeitungsphase konnte ich jedoch bei der anstehenden Freigabe einer neuen Version des Programmes OPUS zusätzliche Aufgaben im Team übernehmen, wodurch die Software schneller freigegeben werden konnte.

Bei meiner weiteren Tätigkeit beschäftigte ich mich auch mit der Einbindung eines Roboters zum Auflegen von Messproben in Softwaretests, sowie dessen Programmierung mit V+ und integrierte auch andere Hardwarekomponenten in Softwaretests. Außerdem entwickelte ich einige interne Tools mit Nutzeroberfläche auf C#-Basis und überarbeitete die Coding Style Richtlinien für die C#-Entwicklung. Ich entwickelte eine schematische modulare Vorlage für Softwaretests in einem Programm-Bereich, da in diesem Fall immer wieder die gleiche Nutzeroberfläche durchlaufen wird, nur mit unterschiedlicher Hardware-Komponente. Diese Vorlage reduzierte den zu wartenden Programmcode immens und beschleunigte die Neuentwicklung von Softwaretests in diesem Bereich deutlich.

Nach gut 2 Jahren wurde ich zum Software-Architekten und fachlichen Leiters der Software-Qualitätssicherung (2019 – 2022) der Bruker Optik GmbH befördert. Zu meinen bisherigen Aufgaben kamen nun viele allgemeine und auch konzeptionelle Aufgaben hinzu, rund um die gesamte Testsuite für alle Softwareprodukte der Bruker Optik GmbH, die Testinfrastruktur und deren Automatisierung, sowie die fachliche Anleitung und Einarbeitung aller Software-Tester.

In dieser Zeit hatte ich nun auch verstärkt mit den webbasierten Softwareprodukten OPUS Touch und ONET zu tun, wohingegen ich zuvor eher Softwaretests für das Windows-UI basiert OPUS geschrieben hatte. Ich baute das Grundgerüst für eine Testsuite mit Selenium in Kombination mit C# auf und war auch an der konzeptionellen Planung einer Testsuite mit dem UI-Testframework WebDriverIO in Kombination mit JavaScript beteiligt. Hierbei konnte ich bei der letzteren mir vollkommen neuen Kombination innerhalb von ca. 6 Stunden inklusive Einrichtung einen ersten Webtest schrieben. Nach weiteren 6 Stunden hatte ich eine funktionsfähige Testpipeline dafür in Azure DevOps erstellt.

Während dieser Zeit wurde die Automatisierung aller Softwaretests nach Azure DevOps migriert. Desweitern wurde in diesem Zuge auch die Virtualisierung-Technik auf Hyper-V umgestellt. Hierbei war ich sowohl am Development- als auch am Operations-Part tätig, um insbesondere komplizierte Fragestellungen während der Migration zu lösen.

Während meiner Zeit bei der Bruker Optik GmbH habe ich unter Windows mit Visual Studio und Visual Studio Code gearbeitet und hatte zu meiner Haupt-Programmiersprache C# auch noch C++, Python, VBScript und JavaScript benötigt. Es wurde das Versionsverwaltungssystem TFS genutzt.

Software-Entwicklung im Alltag

Auch privat interessiere ich mich für die Software-Entwicklung und habe schon ein paar nützliche Windows-Programme auf C#-Basis mit Nutzeroberfläche für den Eigengebrauch geschrieben. Ich habe beispielsweise einen Konverter für eine einheitliche Benennung von Fotonamen aus verschiedenen Quellen geschrieben, damit diese in einem Ordner chronologisch nach Namen sortiert sind. Außerdem habe ich ein Programm für die Auswertung von Bestellungen von genähten Gesichtsmasken entwickelt, die in der Jeans Box Gaggenau zu Beginn der COVID-19 Pandemie hergestellt wurden. Interessehalber habe ich mich in die Entwicklung von Mobile-Apps und 2D-Spielen mit Unity auf C#-Basis eingearbeitet.